Gehtraining  
 

Bald nach der Amputation kann das erste mal aufgestanden werden. Da dabei jedoch das gewohnte Gegengewicht des amputierten Beins fehlt, sollten man auf anfängliche Gleichgewichtsprobleme gefasst sein. Nach einer Beinamputation können anfangs ein Gehgestell oder Gehhilfen helfen, das Gleichgewicht zu halten.

Mit Hilfe eines Physiotherapeuten werden die zunächst noch ungewohnten Bewegungsabläufe eines Beinamputierten eingeübt und die Rumpf, Arm und Beinmuskulatur gestärkt. Wichtig für die Prothesenversorgung ist auch die Erhaltung der Beweglichkeit speziell der Amputationsseite. Die Übungen können mit leichten Gewichten und Thera-Bändern sowohl im Liegen als auch im Sitzen oder Stehen durchgeführt werden. Dabei sollte auch der Stumpf in die Übungen mit einbezogen werden.

Bevor die Prothese angepasst werden kann, muss der Stumpf abgeheilt sein und die richtige Form erreicht haben. Das bedeutet, dass durch die Kompressionstherapie alle durch die Operation angestauten Flüssigkeiten abgeführt wurden und das Stumpfödem zurückgegangen ist.

Nach ca. 10 Tagen wir der Orthopädie-Techniker nach Absprache mit dem Arzt einen Gipsabdruck des Stumpfes abnehmen und mit der Anfertigung der Prothese beginnen. Innert wenigen Tagen kann dann unter Mithilfe der Physiotherapie ein erster Gangversuch mit der neuen Prothese vorgenommen werden. Nachdem der Umgang mit der Prothese sicher funktioniert beginnen das Gehtraining.

Je früher das Gehtraining beginnen kann, desto einfacher wird das erneute Erlernen des Gehens. Zuerst geht es um die Verbesserung des Gleichgewichts und der Koordination, eine ausreichende Gewichtsübernahme auf die Prothesenseite und die Aufrichtung von Becken und Oberkörper.

Zwischen den Holmen eines Barrens wird die Verlagerung des Körpergewichts das stehen auf einem Bein geübt. Die Belastung der Prothese und das Vertrauen in das Hilfmittel steht am Anfang im Zentrum. Bei allen Gehübungen wird darauf geachtet, dass Gehfehler vermieden werden. Anfänglich ist der Therapeut stets zur Seite und bietet Hilfestellungen an. Diese wird aber nach und nach nicht mehr gebraucht.

Die Meisterung von Hindernissen im Alltag, wie zum Beispiel Schwellen, Treppen, schiefe Ebenen ist in einer zweiten Phase der Rehabilitation die wichtigste Aufgabe. Dabei wird auch immer wieder der Orthopädie-Techniker benötigt um Feineinstellungen des Prothesenaufbaus zu optimieren.

prothese

Das gehen auf schiefen Rampen muss geübt werden.