Unterschiedliche Gründe können zu einer Amputation führen. Es ist von wesentlicher Bedeutung, ob sich der Betroffene infolge einer langjährigen Erkrankung bereits vor der Amputation mit dem drohenden Verlust auseinandersetzen konnte oder ob der Verlust eines Beines durch ein traumatisches Ereignis, wie ein Verkehrsunfall, bedingt ist.
Die häufigsten Gründe für eine Beinamputation der unteren Extremität sind Gefässerkrankungen, Diabetes mellitus, Unfälle und Tumore.
Wer die Chance hat, sich auf eine Amputation vorzubereiten, sollte sich schon vor der Operation an sein verändertes Leben anzupassen beginnen.
Dabei gilt es, sowohl die körperlichen als auch die seelischen Aspekte zu berücksichtigen, die bei der Amputation entstehen. Es ist wichtig, dass Sie sich schon frühzeitig über den kompletten Ablauf und die Folgen der Operation informieren lassen. Dabei sollten alle Fragen über den Operationsablauf, die Nachbehandlung und allfällige Prothesen geklärt und Unsicherheiten in Bezug auf Beruf und Alltag beseitigt werden.
Weiters sollten die Angehörigen in den gesamten Amputationsverlauf miteinbezogen werden. Sie sind sehr wichtig und können den Patienten moralisch und praktisch tatkräftig unterstützen. Ein wichtiger Punkt ist Ihre persönliche Einstellung zur Amputation. Diese sollte als positiver Schritt zur Verbesserung oder Stabilisierung des Gesundheitszustandes angesehen werden. Die Genesung und Rehabilitation kann nur erfolgreich verlaufen, wenn Sie als Patient beim ganzen Prozess aktiv mitwirkt.
Sie müssen lernen sich als vollwertiger Mensch zu sehen und zu realisieren, dass dies auch die Menschen in Ihrem Umfeld tun. Setzen Sie sich mit dem Stumpf aktiv auseinander, indem Sie ihn schon früh selber pflegen. Lernen Sie Ihre Möglichkeiten kennen und finden Sie neue Strategien im Alltag. Vermeiden Sie es in eine stagnative Opferrolle zu gleiten und sprechen stattdessen Sie mit anderen Amputierten über Ihre Erfahrungen.
Jeder einzelne betroffene Mensch bewältigt seine Amputation anders. Persönlichkeitsfaktoren, das soziale Umfeld und vorangegangene Lebensereignisse sind für die Verarbeitung einer Amputation von grosser Bedeutung. |