Phantomschmerzen treten in 50 bis 75 Prozent der Fälle nach Tagen bis zwei Jahren nach der Amputation auf. Dabei empfindet der Betroffene Schmerzen an dem Körperteil welches er gar nicht mehr besitzt.
Die Ursache ist Rätselhaft. Man vermutet heute, dass die gestörte Interaktion mit dem Gehirn dafür verantwortlich ist. Der Mensch besitzt in der Hirnrinde eine Art Karte, die den ganzen Körper abbildet. Jeder Körperteil ist an einem bestimmten Ort repräsentiert. Impulse von den Extremitäten werden über Nervenbahnen zum Gehirn geleitet. Die elektrischen Signale werden dort verarbeitet und dann wieder zurückgeschickt. Das ist nötig, damit der Mensch sich bewegen, tasten und Körperempfindungen wahrnehmen kann. Wird dieser Impulsstrom ins Gehirn nun durch eine Amputation beendet, gibt es keine Signale mehr an die zuständigen Areale. Das Gehirn organisiert sich neu. Die Zonen, die amputierte Körperteile repräsentieren, werden kleiner. Benachbarte Zonen wachsen dagegen. Je stärker die Phantomschmerzen, desto ausgedehnter sind zudem die Veränderungen im Hirn.
Es ist wichtig, möglichst rasch durch Prothesentraining und der aktiven Auseinandersetzung mit dem neuen Körperbild die neue Lebenssituation zu akzeptiere. Dazu gehören die Pflege und Massagen des Stumpfes sowie die rasche Mobilisierung mit der Prothese.
Weitere Therapien die helfen können:
Neuraltherapie (Lokalanästhetikum zur örtlichen Betäubung)
TENS (transkutane elektrische Neurostimulation) Dabei hemmt man die Schmerzleitung durch Reizung (Stimulation) der Nerven mit elektrischem Strom.
Spiegeltherapie (Dazu spiegelt man Ihren noch vorhandenes Bein so, dass Sie den Eindruck gewinnen, die Spiegelung sei der amputierte Körperteil. Dieser optische Eindruck weckt im Gehirn eine Erinnerung an den amputierten Körperteil. Die mögliche Folge: Das Gehirn ersetzt nun die aufgrund der Amputation fehlenden Eingangssignale aus den Nerven des amputierten Körperteils nicht mehr durch einen Phantomschmerz)
Akupunktur, Hypnose, Biofeedback
Stumpstrumpf (Behandlung von Phantomschmerzen mit textiler, elektromagnetischer wirksamer Stumpf-Abschirmung) |